Donnerstag, 23. März 2017

Stopp 8, 9 & 10: Mission Beach, Cairns & Adelaide

Hey Freunde! 

Ich war wirklich davon überzeugt, nicht mehr mit den Einträgen hinterherzuhängen. Tja, da hatte ich mal wieder unrecht. Doch an und für sich kann ich schnell aufholen, da man von Mission Beach echt nichts erzählen muss. Die meisten Backpacker kommen lediglich hierher, um auf den umliegenden Bananenfeldern zu arbeiten. Touristisch attraktiv sind lediglich das lokale Skydiving und Wild Water Rafting, wofür wir allerdings eh kein Geld hatten, hehe. Immerhin habe ich dort eine weitere super nette Kirchengemeinde besucht –
 ganz klein, 30 Leute, wenn überhaupt, die sich sonntags in der Schule treffen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Von ihnen wurde ich total lieb empfangen und zum Kaffeetrinken eingeladen. 


Spannender wurde es in Cairns: Hier hatten wir gleich an unseren ersten beiden Tagen zwei Touren. Zuerst ging es ans Great Barrier Reef zum Schorcheln. (Was auch sonst, wenn man sich in Cairns befindet?) Ich war sehr aufgeregt, da ich in der Tat nicht der erfahrenste Schnorchler bin und wir uns, als das Schiff zum ersten Stopp anlegte, mitten im offenen Meer befanden. Doch man wurde von professionellen Tauchern begleitet und eingewiesen, die einen im Notfall auch retten können. Das wurde zum Glück nicht nötig und schon bald wandelte sich mein Hilfe-ich-schwimme-mitten-im-Ozean!-Gedanke in ein Jippie-ich-schwimme-mitten-im-Ozean! um. An diesem Riff entlang zu schnorcheln fühlte sich so unecht an! Wow! Unglaublich, was sich da unten im Wasser alles tummelte! Tausende von bunten Fischen und Korallen! Meine Reisepartnerin und ich waren überglücklich, als wir zum ersten Mal eigens einen Clownfisch entdeckten, der seit 2003 sogar unter Fachleuten nur noch als Nemo bezeichnet wird. Leider habe ich von Unterwasser keine Bilder. Doch wenn ihr euch online Fotos vom Great Barrier Reef anseht, bekommt ihr einen guten Einblick. Wir haben allerdings leider weder eine Schildkröte noch einen Rochen entdeckt. Trotzdem waren wir einfach hin und weg. Und nach dem zweiten Schnorchelstopp auch ziemlich kaputt – da waren wir auch fast zwei Stunden am Stück im Wasser... Gelohnt hat sich diese Anstrengung auf jeden Fall! ♡

Am darauffolgenden Tag erwartete uns gleich Tour Numero 2, ein Tagesausflug in die Gebiete nördlich von Cairns: Port Douglas, Cape Tribulation und der Daintree Rainforest
Wir haben relativ schnell spüren können, warum genau man so einen Regenwald, eigentlich Regenwald nennt: Noch nie war ich so dankbar, im Besitz eines Regencapes zu sein. Warm war es dennoch, sodass wir die Chance hatten an einer Stelle des Flusses mitten im Regenwald baden zu gehen. Zuvor jedoch wurden wir von einem australischen Ureinwohner mit einer traditionellen Rauchzeremonie begrüßt (was lediglich zur Folge hatten, dass unsere Regenjacken zwei Wäschen später noch immer nach Rauch rochen...) Außerdem wurden unsere Arme mit Farben aus dem Wald bemalt, was durch den ständigen Regen sowieso keine 10 Minuten später wieder abgewaschen war. 
Nach einem kleinen Bushwalk fuhren wir weiter gen Norden, wo wir in einem Regenwaldhostel zu Mittag aßen und ein wenig Zeit am Strand verbrachten. Dieser Strand gilt als äußerst gefährlich, weil es im ganzen Gebiet Krokodile, giftige Quallen und zu Land Kasuare, die gefährlichsten Vögel der Welt, gibt, und trotzdem hat man direkt daneben ein Hostel gebaut. Naja. Australien eben. Das muss man nicht hinterfragen.
Der nächste Punkt auf unserer Tagesliste war eine Bootstour auf dem Fluss. Dabei hätten wir wirklich sehr gerne ein Krokodil entdeckt, doch der Kapitän erklärte uns, dass man die meisten Krokodile erspähen kann, wenn 
  1. das Wasser niedrig ist, 
  2. die Sonne scheint und
  3. Winter ist.
Schön blöd also, wenn man diese Tour an einem regnerischen Sommertag bei hohem Wasserstand macht. Krokos gab es für uns also nicht zu sehen. Doch dafür entdeckten wir auf dem Rückweg vom Bus aus einen Kasuar, der am Wegrand entlang schlich und auf Futtersuche war. Dabei sah er sogar ganz friedlich aus. Aber es handelt sich in der Tat um ziemlich große Vögel, bei deren Anblick man nicht abstreiten kann, dass sie von Dinosauriern abstammen...


Bevor wir zurück nach Cairns fuhren, kauften wir uns Bio-Daintree-Rainforest-Eis, hergestellt lediglich aus Zutaten, die in der Region angebaut wurden – yummy!  und machten Halt an einer Aussichtsplattform. Von dort aus konnte man einen Teil des Regenwaldes ganz wunderbar überblicken. Das war ein super Abschluss für diese fantastische Tour! ♡






Auch die darauffolgenden Tage in Cairns bekamen wir gut rum. Wir beobachteten Schmetterlinge im Botanischen Garten, spazierten die Promenade am Wasser entlang, besuchten die Night Markets und am Sonntag ging ich zum Gottesdienst der Calvary Christian Church, wo ich sogar im Anschluss zu einem super leckeren Abendessen an der Esplanade eingeladen wurde. Es ist so cool, auf Reisen Kirchen zu besuchen und sich auf Anhieb mit den Leuten zu verstehen, weil man Teil einer riesigen Familie ist und sich gegenseitig nur Gutes tun möchte! Wow, ich bin dafür so dankbar! ♡♡♡





Am Mittwoch flogen wir schließlich nach Adelaide. Ursprünglich wollten wir hier arbeiten, hatten sogar einen Job gefunden, aber als Backpacker wird man teilweise nicht angemessen behandelt, sodass wir kurzerhand an meinem Geburtstag kündigten. Das war ein fantastisches Geschenk, haha! Ich wurde ganz lieb beglückwünscht und beschenkt, hatte einen wundervollen, entspannten Tag. ♪ Danke an alle und auch Danke an die Rise Church, die mich am Tag zuvor so liebevoll willkommen hieß! (Ohne Mist, Freunde. Geht in Kirchen, wenn ihr auf Reisen seid. Es gibt nichts besseres! )




Adelaide ist im Vergleich zu Sydney und Brisbane echt eine super entspannte Großstadt. Ein Uber-Fahrer erzählte uns, dass Sydneysider Adelaide auch als Sleepy Hollow bezeichnen, weil die Leute hier soooo relaxed sind, haha, wohl wahr. Uns gefällt es sehr gut. Wir waren schon ein paar Mal in der Fußgängerzone der City unterwegs, wo sich auch die berühmten Rundle Mall Schweine befinden. Warum sie dort sind?  Keine Ahnung. Fragt Google.

  

Auch hier gibt es einen wunderschönen Botanischen Garten, eine riesige Kunstgallerie und schöne Strände. Gestern zum Beispiel fuhren wir nach Glenelg. Der Strand dort hat uns irgendwie an die Ostssee erinnert. Es roch nach Fisch. Es war nicht so unglaublich heiß. Und von der Promenade aus führte ein langer Pier (= jetty) ins Wasser. Nur die Strandkörbe haben gefehlt. 😃

Promeandes Glenelgs

Adelaide sieht von oben übrigens super interessant aus. Die ganze Stadt ist symmetrisch, weil der Aufbau damals komplett geplant wurde. Das hat sich bis heute so gehalten.




Morgen schon geht es weiter für uns: Wir werden eine Nacht in den Grampians verbringen und die Great Ocean Road entlang reisen. Am Ende kommen wir in Melbourne an, wo wir unsere letzten Tage verbringen werden. Davon werde ich dann nochmal berichten. Mal sehen, wann ich dazu kommen. In gar nicht allzu langer Zeit bin ich schließlich auch schon wieder Zuhause... 

Reisegrüße
Hanna 🐨

Donnerstag, 9. März 2017

Stopp 6 & 7: Von Townsville zu Maggie

Townsville. Hier wird geschwitzt!
Oh Maggie! Wir freuten uns schon so lange darauf, sie endlich zu besuchen. Maggie ist wundervoll! Doch bevor wir uns auf den Weg zu ihr machten, schliefen wir zwei Nächte in Townsville. 
Am Ankunftstag lohnte es sich nicht, groß die Stadt zu erkunden. Wir bummelten lediglich ein paar Straßen entlang und überlegten, was wir die Woche essen könnten. Als Backpacker lohnt es sich ehrlich, das genauer zu planen. Da kann man viel Geld und Zeit sparen! :)

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu einem etwas entfernter gelegenen Shopping Center, um ein paar Erledigungen zu machen. Nachmittags gingen wir in eine Kunstgalerie – in erster Linie, weil Galerien so gut wie immer kostenlos sind. Es gab eine Ausstellung über Indonesiche Popart und eine über die Menschen, die in den letzten Jahrzehnten zum Australier des Jahres ernannt wurden. Überaus spannend war das nicht. Ich kannte keinen einzigen der aufgelisteten Australier und habe mir auch keinen einzigen Namen gemerkt... Naja. Immerhin war die moderne Kunst aus Indonesien bunt und schrill. Über den tieferen Sinn hinter den Gemälden und Bildern nachzudenken, war uns allerdings auch zu anstrengend. Dafür war es auch einfach zu warm... 

Townsville selbst haben wir uns also nicht so genau angeschaut, obwohl es da auch einen Berg gibt, auf den fast alle vorbeikommenden Backpacker wandern. (Aber auch dafür war es uns zu warm.) Wir ließen uns voll und ganz von unserer Vorfreude auf Maggie berieseln! Maggie ist übrigens kurz für Magnetic Island, wo mich ein ganz besonderes Highlight meiner Zeit in Australien erwartete. 

Wie schon die Whitsundays wurde auch diese Insel im Jahr 1770 vom britischen Kapitän James Cook entdeckt. Beim Vorbeisegeln begann sein Kompass verrückt zu spielen, weshalb er davon ausging, die Insel bestehe aus magnetischem Stein – daher der Name Magnetic Island. Die zu der Zeit auf der Insel ansässigen Aborigines, gaben ihr den Namen Yunbenun. Ich nenne sie am liebsten Maggie – wie die Australier es tun. 
Falls ihr das noch nicht wusstet, Aussies liiieben es, Wörter abzukürzen. Am Anfang wusste ich zum Beispiel noch gar nicht, worum es sich bei brekkie (kurz für breakfast) oder einem bikkie (kurz für biscuit) handelt. Ebenso erging es mir mit den Wörtern avo, arvo, Chrissy, esky, loo und togs, um nur eine kleine Auswahl vorzustellen. Jep, wer englisch gelernt hat, kann Australier anfangs trotzdem nicht verstehen... Dazu aber vielleicht ein anderes Mal etwas mehr...

Von Townsville aus braucht man nur 20 Minuten mit der Fähre, um Maggie zu erreichen. Dort erwartete uns gleich nach dem Einchecken unsere Wild Life Park Führung. Direkt neben dem YHA Hostel befindet sich nämlich ein Koala Sanctuary. (zu Deutsch: Koala-Auffang-Station) Doch uns wurde – zu unserer großen Überraschung – weitaus mehr geboten, als nur Koalas. Wir lernten zunächst allerhand Krokodile, Vögel und Reptilien kennen, durften diese streicheln und halten. Von Shadow, dem Banks-Rabenkakadu, gab es sogar einen Kuss; und einen weiteren von einem Blauzungenskink. Das war merkwürdig aber lustig. Der Höhepunkt war natürlich das von mir heiß ersehnte Koalaknuddeln! Ok, viel geknuddelt wurde da nicht. Koalas sind nämlich nicht ganz so riesige Fans von Umarmungen, wie ich es bin. Darum bewegte ich mich, wie von den Rangern verlangt, während Pebbles, das Koalamädchen, auf meinen Armen platziert wurde, keinen Zentimeter und spielte Baum. Mein Herz aber machte einen Luftsprung, als ich dieses kleine, graue Pelzknäuel halten durfte. Ein Foto mit einem Koala zu bekommen, war schließlich die einzige typisch australische Touristenattraktion, die ich wirklich überaus gerne abhaken wollte. :)
Als wäre das nicht noch genug gewesen, hatten wir im Anschluss noch die Möglichkeit, die Allfarbloris zu füttern – wunderschöne kleine laute Papageien, deren Krallen aber ganz schön wehtun, wenn sie sich auf deiner Hand niederlassen. 

Bearded Dragon.
Pebbles. ♡

Lasst euch nicht von dem Grinsen täuschen. Tief im Inneren schreie ich vor Schmerz. :D

Unseren zweiten Tag auf Magnetic Island verbrachten wir am Strand. Wir liehen uns also zwei Stingersuits aus und fuhren mit dem Bus zur Alma Bay, wo wir es uns vorm Badengehen gemütlich machten. Dort lagen wir stundenlang, genossen das Wellenrauschen und die Tatsache, dass wir gerade auf einer wunderschönen Insel Australiens zu zweit unter einer Palme im Sand liegen können. Wie oft erlebt man so etwas schon als 18-jährige Deutsche? 


Am Abend gingen wir noch zur Geoffrey Bay, wo man wildlebende Felskängurus füttern kann. Da diese kleinen Beuteltiere aber ohnehin den ganzen Tag von Touristen vollgefüttert und beglotzt werden, machten wir nur ein paar Fotos und gingen dann zurück zum Hostel. 

Um auch den dritten und letzten Tag noch sinnvoll zu nutzen, beschlossen wir vor dem Ablegen der Fähre noch eine kurze Wanderung durch den Wald zu machen. Kurz war sie durchaus. Wir brauchten 45min für den Hin- und ebenso lange für den Rückweg. Dennoch war das der anstrengendste Bushwalk, den ich je unternommen habe, weil wir immerzu Treppen herauf und herunterlaufen mussten, die ab einem bestimmten Punkt nicht mal mehr als Treppen zu bezeichnen waren. Es handelte sich nur noch um herumliegende riesige Steine, auf denen man herumbalancieren muss. Ein Wunder, dass wir heil wieder ankamen, allerdings komplett durchgeschwitzt, sodass wir uns schon auf eine Dusche zurück in Townsville freuten. Da verbrachten wir schließlich noch eine weitere Nacht bis wir am nächsten Tag weiter nach Mission Beach fuhren. 



Maggie – inbesondere natürlich wegen der Tour durch das Koala Sanctuary – war wirklich einer meiner absoluten Lieblingsorte Australiens! Wir genossen jeden Augenblick und ich bezweifle stark, dass dieses Erlebnis im Laufe der nächsten 4 Wochen noch getoppt werden kann... Ich lasse mich überraschen. Schließlich erwarten uns noch einige spannende Ziele! Bis dahin –

Koalaknuddelgrüße
Hanna 🐨

Dienstag, 7. März 2017

Weiß, weißer, Whitehaven Beach

Wooooooooow! – Das muss sich bereits James Cook gedacht haben, als er vor 247 Jahren die Whitsunday Inseln entdeckte und sie nach dem Pfingstsonntag benannte. Diese Inselgruppe hat nämlich Wunderschönes zu bieten! Am berühmtesten natürlich ist der acht Kilometer lange Whitehaven Beach, der als einer der weißesten Strände der Welt gilt. 

Am 25. Februar standen wir etwas früher auf als gewohnt – ich bin ja eigentlich ein leidenschaftlicher Langschläfer – und gingen zum abgemachten Treffpunkt, wo uns der Whitehaven Xpress Bus abholen sollte. Ein Bus kam und wir fuhren, weitere Tourteilnehmer einsammelnd, zum Hafen, wo unsere Buchungsbelege kontrolliert und die Einführung stattfinden sollte. Schööön, dachten wir uns, als uns mitgeteilt wurde, wir seien in den falschen Bus eingestiegen, unsere Tour sei eine andere und wir müssten zu einem anderen Teil des Hafens laufen. Zum Glück konnte uns ein freundlicher Tourist mitteilen, wo genau wir hinlaufen müssen, und so machten wir uns gleich auf den Weg zum richtigen Schiff. Die super coole Whitehaven Xpress Crew hatte sich schon gewundert, warum wir nicht am vereinbarten Treffpunkt gewesen seien, hat aber freundlicherweise auf uns gewartet, bevor sie ablegten. 

Eine gute Stunde fuhren wir heraus ins Meer den Inseln entgegen. So blieb genug Zeit für die Sicherheitseinweisung und Absprachen über den Tagesablauf. Stopp Numero 1 war Tongue Bay, wo wir das Boot verließen, um ein wenig wandern zu gehen. Unser Ziel war der Hill Inlet Lookout, der einem eine fantastische Aussicht auf den Whitehaven Beach, Solway Passage und Hill Inlet bietet. 





Nicht schlecht, oder?


Nachdem alle fertig gestaunt und all ihre Fotos gemacht haben – das dauerte in der Tat ein wenig – ging es zurück aufs Schiff und zum nächsten Stopp, Whitehaven Beach. Hier hatten wir zunächst die Möglichkeit, im Meer baden zu gehen. Dafür bekamen wir Stinger Suits, da es in den nördlichen Küstengebieten – wie ich im letzten Beitrag schon erzählt hatte – überall gefährliche Quallen gibt. Während wir also im Wasser planschten, bereiteten unsere Reiseführer das BBQ-Buffet vor: Unmengen an Steak, Würstchen, Salat, Brot und Obst für alle. (Für die Vegetarier gab es super leckere Sojavarianten.) Das war das beste Mittagessen seit langem! Beim Essen wurden wir neugierig von ein paar Goannas beäugt. Das sind gar nicht mal so kleine Echsen, die in nahezu ganz Australien vorkommen. An und für sich sind sie harmlos, doch zu Nahe kommen sollte man ihnen trotzdem nicht, da sie lange Krallen an den Füßen haben, die einem sicherlich äußerst schmerzhafte Verletzungen zufügen können. So schossen wir unsere Fotos lieber mit ein paar Metern Abstand. 


Der war ganz scharf auf die Reste unseres Barbeques.

Nach einer kleinen Verdauungspause ging es weiter zum letzten Part unserer Tour. Wir fuhren zu einem Korallenriff, wo wir die Möglichkeit hatten zu schnorcheln. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Schnell legten wir Stingersuit, Schnorchel und Taucherflossen an und hüpften ins kühle Nass. Für mich war es das erste Schnorchelerlebnis meines Lebens und so war ich trotz nicht ganz klaren Wassers total von den zahlreichen Korallen und Fischen beeindruckt, die wir hautnah erleben konnten. Das pausenlose Schnorcheln war aber auch ziemlich anstrengend, sodass wir ganz schön außer Puste waren, als wir zurück aufs Boot kletterten und schließlich zurück nach Airlie Beach schipperten. 



Der Ausflug hat sich auf jeden Fall total gelohnt. Wir haben drei wundervolle Spots der Whitsunday Insel kennengelernt, waren baden an einem der weißesten Strände der Welt, hatte ein super leckeres Mittagessen und sahen wunderschöne Unterwasserwelten. Obendrein war die Crew echt richtig freundlich, gingen ständig auf uns zu, machten Scherze, kümmerten sich um diejenigen, denen die Schifffahrt nicht ganz so wohl bekommen ist. Also solltet ihr jemals die Whitsundays besuchen wollen, kann ich die Whitehaven Xpress Tour ganz ehrlich empfehlen! 

Damit bin ich doch auch fast schon wieder auf dem aktuellen Stand, fehlt nur noch ein Bericht über Townsville und Magnetic Island – unsere Stopps zwischen Airlie Beach und Mission Beach, wo wir uns momentan befinden, bevor es morgen früh weiter nach Cairns geht. Hui, der erste Reisemonat ist schon um. Ein weiterer Monat und ich werde wieder in Deutschland sein. Verrückt, wie schell die Zeit verfliegt! Doch ich versuche jeden einzelnen Tag zu genießen. Was hier oben im tropischen Klima gar nicht so einfach ist, da die ständige schwüle Hitze echt anstrengend ist... Zum Glück geht es nach unserer Cairns-Woche in den Süden nach Adelaide, wo es gar nicht mehr soooo heiß sein wird (d.h. es sind nicht mehr ganz jeden Tag 30°). Laaangsam kehrt der Herbst in Australien ein. Doch noch ein wenig darf ich in Queensland vor mich hin schwitzen...

Tropische Grüße
Hanna 🐨

Donnerstag, 2. März 2017

Stopp 4 & 5: Von Rockhampton nach Airlie Beach

Upsa! Da hänge ich nun doch wieder ein wenig hinterher. Unser Aufenthalt in Rockhampton ist nämlich fast schon wieder zwei Wochen her. Doch dort verbrachten wir ohnehin nur zwei Nächte und haben nicht so viel erlebt. Rockhampton ist nämlich trotz 80 000 Einwohner das, was ich ein australisches Kaff nennen würde. Eben ein sehr großes Kaff. Ehrlich. Kennt ihr das Musical Footloose? Da geht es um einen Jungen, der von Chicago nach Bomont – eine totlangweilige Stadt mitten im Nirgendwo – zieht. Stellt euch mal diese Stadt vor und dann habt ihr einen ungefähren Eindruck von der Stadt, in der wir waren…

Die wohl spannendste Straße Rockhamptons

Na gut, das ist natürlich total übertrieben. Rockhampton hat einiges zu bieten – kulturell, historisch, landschaftlich. Nationalparks, Museen, Gärten, sogar einen Zoo und eine Goldmine gibt es… Und ich bin mir sicher, wir hätten dort einiges erleben können, wenn wir ein Auto gehabt hätten oder wenigstens kein Wochenende gewesen wäre. In Rockhampton fahren nämlich am Wochenende nahezu keine Busse. (Bin ich jetzt berechtigt, es als großes Kaff zu bezeichnen?)
So saßen wir eben im Hostel unsere Zeit ab, schauten Filme, gingen mal zum Supermarkt, schrieben Postkarten, hörten Musik, lasen Bücher – all das, was man eben so macht, wenn man nicht wirklich etwas zu tun hat. :D

Am Sonntag nutze ich die freie Zeit und ging in die Kirche. Die Oasis New Life Gemeinde ist eine kleine, moderne Pfingstkirche und erinnerte mich im Großen und Ganzen sehr an Hillsong. Ich wurde freundlich begrüßt und nach dem Gottesdienst kam der Pfarrer selbst auf mich zu, um ein wenig mit mir zu quatschen. Diese freundliche Begegnung und die Pizza, die ich im Nachhinein mit meiner Reisekollegin futterte (Hoch lebe Dominos!) versüßten mir den Aufenthalt in Rockhampton letztendlich doch noch. Und wie gesagt, wären wir transporttechnisch nicht so eingeschränkt gewesen, hätte es sicherlich noch viel aufregender sein können.

Dafür erhofften wir uns natürlich eine wundervolle, erlebnisreiche Zeit an unserem nächsten Reiseziel, Airlie Beach. Dieser Wunsch wurde erfüllt. Auf jeden Fall haben wir unsere Woche dort sehr genossen. Unser ursprünglicher Plan war eigentlich, jeden Tag zum Strand zu gehen. Das hatte sich aber recht schnell erledigt, da man dort im Meer gar nicht baden darf.
Davor hatte man uns schon gewarnt: Desto weiter man die australische Ostküste gen Norden entlangreist – umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich gefährliche Tiere im Wasser tummeln, die man hier als Stingers bezeichnet. Das berühmteste Beispiel ist wohl die Würfelqualle – box jellyfish – deren Nesselgift sehr gefährlich sein kann. Aus diesem Grund darf man das Wasser an den meisten Stränden hier oben nur mit Quallenschutzanzügen (so eine Art Neoprenanzüge, nur dünner) betreten. Zudem findet man entlang des Ufers zahlreiche Warnschilder, die einem auch schrittweise erklären, was man tun soll, falls es dennoch zu einem Quallenstich kommt. An diesen ist auch immer eine Flasche Essig befestigt, den man braucht, um erste Hilfe zu leisten. Hoffen wir, dass wir diesen nie benötigen werden. Doch weil wir ja nur zwei verängstigte Touris sind, halten wir uns sowieso an die Regeln und gehen nur dort baden, wo es empfohlen ist. Darum blieben unsere Badesachen in Airlie Beach ja auch trocken.

Sonnenaufgang #3


Stattdessen schlenderten wir durch die Einkaufsstraße, setzten uns in den Park und machten Musik, sahen uns den Sonnenaufgang an, legten uns an den Pool und machten auch eine Wanderung durch den Conway National Park, wo ich endlich meine erste wilde Schlange sah. Die war aber sehr klein und hat sich schnell davon gemacht. Der Pfad endete an einem sehr hübschen Steinstrand, der uns jedoch nicht so geheuer war, weil sich da ein Krokodilwarnschild befand… Daher genossen wir diese Aussicht nur kurz und gingen dann zurück. Ich bin mir sicher der Rückweg ging schneller vonstatten als der Hinweg, haha. Doch bei den Krokodilen, die dort anscheinend gesichtet wurden, handelte es sich um sogenannte Leistenkrokodile. Googelt das mal und erzählt mir nicht, ihr wärt nicht ebenfalls einen Schritt schneller gelaufen!



Wunderschöne Aussicht im Conway Nationalpark


Und SCHWUPPS! befanden wir uns auf dem Heimweg. :D


Das Highlight unserer Zeit in Airlie Beach war defintiv die Whitehaven Beach Tour entlang der Whitsundays, die wir Samstag machten. Darüber werde ich euch allerdings das nächste Mal erzählen – diese Inseln verdienen nämlich einen eigenen Eintrag. Bis dahin…


Faule Grüße
Hanna 🐨

Donnerstag, 16. Februar 2017

Stopp 3: Hervey Bay

Hey ihr Lieben,

schnelle Grüße aus Hervey Bay! 
Von hier kann ich euch wirklich nicht viel spannendes berichten. Wir schliefen drei Nächte hier und spannten voll und ganz aus. Das YHA Colonial Village ist auch enfach schön. Es erinnert mich an eines dieser Schulcamps, zu denen man früher zu Klassenfahrten reiste: Großes Gelände, niedliche Bungalows, Hühner, Enten und Pfauen. Zudem gibt es einen super gemütliche Bar und einen Pool. 

Hallo kleiner Pfau! :)

Wenn wir das Hostel also mal verließen, dann um uns für einige Stunden in einen der umliegenden Parks zu setzen, wo wir redeten, dösten oder Musik machten. Unsere Lust auf Sonne und Strand war nach den letzten Stopps ohnehin erstmal gestillt. Nur einmal ging ich ganz bewusst ans Meer, nämlich nach unserer ersten Nacht hier, um mir erneut einen Sonnenaufgang anzusehen. Das war wieder wunderschön. Dafür lohnt es sich einfach um fünf aufzustehen. 




Mit gepackten Taschen sitzen wir nun in der Bar und lauschen der Musik, die hier wirklich erstaunlich gut ist. Etwas später erwartet uns dann eine siebenstündige Busfahrt nach Rockhampton, von wo ich mich dann wieder melden werde. (Eventuell. Wir sind nämlich nur für 2 Nächte da und haben gar nicht so viel Zeit zwischendurch.) Wie auch immer, irgendwann bekommt ihr schon wieder von mir zu hören. Bis dahin –

Entspannte Grüße
Hanna 🐨

Mittwoch, 15. Februar 2017

Stopp 2: Rainbow Beach & Fraser Island

"6 Nächte." – Beim Beantworten der Frage, für wie lange wir in das Hostel einchecken würden, wirkte der Rezeptionist ziemlich überrascht. Die meisten Leute verbringen hier nämlich nur 1-2 Tage als Zwischenstopp, bevor sie eine mehrtägige Tour auf Fraser Island machen.
Tja, wir wollten uns eben auch Rainbow Beach selbst ganz genau anschauen. Blöd nur, dass es hier gar nicht sooo viel zu tun gibt. Es gibt einen Strand, der keine 5 Minuten entfernt ist, und einen Nationalpark, ungefähr zwanzig Minuten zu Fuß, eine Straße mit überteuerten Souvenirshops und ein paar Getränkeautomaten. Oh, und dann gibt es natürlich dieses mehr oder weniger wundervolle Hostel, in dem die meisten Gäste stundenlang im Aufenthaltsraum vor ihren Handys sitzen und das kostenlose WLAN ausnutzen. Meine Freundin und ich wollte wenigstens etwas aktiver sein und so gingen wir fast jeden Tag zum Strand. Rainbow Beach ist an und für sich ein sehr schöner Strand – nur nicht zum Baden, weil die Wellen dauerhaft recht reißerisch sind und es deswegen gar nicht so ungefährlich ist, hier schwimmen zu gehen. Daher haben wir uns auch nicht so weit raus getraut. Doch auch wir ließen es uns nicht nehmen, uns im flacheren Wasser ein bisschen von den Wellen durchrütteln und umhauen zu lassen.
Ansonsten verbrachten wir einfach viel Zeit damit, im Sand zu sitzen, zu lesen, Musik zu hören, zu schreiben und Ukulele zu spielen. Ich habe mir nämlich endlich eine hier in Australien gekauft. In wie weit sich das noch für die nächsten sieben Wochen lohnt, möchte ich jetzt bitte nicht ausdiskutieren.

Mein persönliches Rainbow-Beach-Highlight war der Sonnenaufgang, den wir uns am Montag angesehen haben. Zuerst war ich von der Idee, um fünf Uhr aufzustehen, nicht so angetan und so war ich letzten Endes umso glücklicher, dass meine Reisekollegin eine echte Überredungskünstlerin ist, denn als wir ihre Idee schließlich in die Tat umsetzten, war ich begeistert. Wir schlichen also früh am Morgen aus unserem Zehn-Bett-Zimmer und gingen – noch im Schlafanzug – an den Strand, wo sich uns 20 Minuten später ein atemberaubender Anblick bot. Ich bin noch immer hin und weg und möchte jetzt bitte an jedem unserer Reisestopps einen Sonnenaufgang beobachten. Guckt euch die Fotos an! Ich versichere, in echt war es noch viel beeindruckender! ♡







Sehr interessant war auch unsere Wanderung zu Carlo Sandblow. Was klingt, wie ein talentloser deutscher Schlagersänger, ist eigentlich eine wunderschöne Sanddüne mitten im Wald, von der man eine unglaublich gute Sicht hat. Auf der einen Seite kann man den Pazifik sehen und mit etwas Glück sogar Buckelwale erspähen. (Dazu ist momentan allerdings die falsche Saison.) Auf der anderen Seite kann man einen großen Teil des Nationalparks überblicken und fabelhafte Sonnenuntergänge beobachten. Leider war es an dem Abend, den wir dort verbrachten, sehr bewölkt, sodass wir lediglich wahrnahmen, wie es langsam dunkler wurde – ohne beeindruckendes Farbenspiel am Himmel. Naja. Man kann nicht alles haben. Dafür hatten wir zuvor einen spektakulären Sonnenaufgang.

Abgesehen vom Strand und diesem Nationalpark kommen die meisten Reisenden, wie gesagt, hierher, um eine Tour zu Fraser Island zu unternehmen. Wir hatten unsere Tagestour am Samstag und die hat sich richtig gelohnt! Es ist schon ein Abenteuer für sich, mit dem Bus den 75 Mile Beach (der Name erklärt sich von selbst) und die hügeligen Wege auf der Insel entlangzufahren. Da wird man echt ordentlich durchgeschüttelt! Wer schnell seekrank wird, sollte sich eine solche Tour zweimal überlegen. Doch es lohnt sich. Die größte Sandinsel der Welt bietet wundervolle Szenerien: Der scheinbar endlose Strand, die riesigen Sanddünen, der Regenwald und die fast 200 Seen, von denen wir allerdings nur einen besuchten – Lake McKenzie. Wenn man diesen besucht, fühlt man sich, als wäre man soeben auf magische Art und Weise in das Bild auf einer Postkarte gehüpft: Kristallklares Wasser, in dem sich der Himmel spiegelt, weißer Sandstrand, umgeben vom Grün der umstehenden Bäume und kein Wölkchen am Himmel. Wir waren BEEINDRUCKT – völlig hin und weg. Etwas vergleichbares hatte ich noch nie zuvor gesehen. (Da kann unser geliebter Kretzschauer See nicht mithalten, mein liebes Gurkenrudel… :D) Wieder kann ich nur auf die Fotos verweisen, weil mir keine anderen Wörter als wunderschön und unfassbar in den Sinn kommen…







Neben der wunderhübschen Natur war ich an diesem Tag übrigens auch sehr angetan vom Mittagessen, weil es Buffet gab und nach der ersten Woche als Backpacker fühlt man sich dabei plötzlich wie eine Prinzessin – keine stickige Hostelküche, nicht selber kochen müssen, bezaubernd

Unser Tourguide Cam führte uns ein wenig durch den Regenwald, erzählte uns viel über Pflanzen, die die Aboriginies zum Kochen, Bauen und Heilen nutzten, und über Fraser Islands Fauna. Als wir an unserem letzten Stopp, Eli Creek – dem größte Bach der Insel, mit dem stündlich bis zu 4 Millionen Liter (!!!) Süßwasser in den Ozean fließen – ankamen und noch immer keinen Dingo gesehen hatten, war ich ein bisschen enttäuscht. Schließlich sind diese Hunde das Markenzeichen der Insel. Doch Cam, der wirklich beste Tourguide der Welt, ließ niemanden unzufrieden nach Hause gehen. Auf der Rückfahrt zur Fähre – erneut ging es den 75 Mile Beach entlang – rief er plötzlich „DINGO!“ und fuhr rechts ran und da schlich tatsächlich ein sandfarbener Hund am Rande Düne entlang, huschte um unseren Bus herum und verschwand zwischen den Bäumen. Ich war baff! ♡


Es grünt so grün... in Frasers Regenwald


Müde aber überglücklich setze Cam uns eine Stunde später vorm Hostel ab, wo wir nur noch Dinner kochten und uns – noch immer total begeistert – ins Bett fallen ließen. Dieser Ausflug war wirklich ein spektakuläres Erlebnis.

Mir gehen übrigens die Adjektive aus und ich fühl mich beim ständigen Synonymesuchen schon, wie eine dieser Personen, die Texte für Reisemagazine verfassen. Aber manche Plätze verdienen es einfach so hochgelobt zu werden. Wir können uns echt glücklich schätzen auf einem Planeten mit so wundervollen Orten leben zu dürfen!


Ein Abend an Rainbow Beach


Nun befinden wir uns bereits an Stopp 3: Hervey Bay. Doch davon erzähle ich euch das nächste mal, ihr Lieben!

Unbeschreibliche Grüße
Hanna 🐨